Mission 2015 Mongolei

Diese Mission in der Mongolei war eine zweiteilige Mission, mit großen Kontrasten In der ersten Woche fuhren wir mit einem australischen Team nach Bayankhongor. Dies ist eine Kleinstadt im Zentrum der Mongolei - etwa 15 Stunden Fahrt von Ulaanbaatar entfernt. In der zweiten Woche arbeiteten wir im General Hospital im Zentrum von Ulaanbaatar.
Die ganze Mission wurde koordiniert von Enkhee, die nicht nur alle logistische Unterstützung zur Verfügung stellte, sondern auch mit uns nach Bayankhongor kam. Bayankhongor ist die administrative Hauptstadt des Aimag (Provinz). Sie hat eine Bevölkerung von 80.000  von denen die meisten extrem arme Hirtenfamilien sind. Der lokale Krankenhaus-Administrator und der Provinzgouverneur waren außerordentlich gastfreundlich und waren ständig bemüht, dass wir uns wohl fühlten.
Im Krankenhaus wurden uns zwei Operationssäle zur Verfügung gestellt und die Fälle zwischen den deutschen und australischen Teams aufgeteilt. Die einheimischen Chirurgen waren sehr lernwillig und so konnten sie am Ende unserer Woche Leistenhernienoperationen   unter unserer Aufsicht selbstständig nach westlichem Standard durchführen.
Neben Hernien bei Erwachsenen gab es eine große Anzahl von pädiatrischen (kindlichen) Fällen - darunter viele Rezidiv-Hernienoperationen und Orchidopexien (Fixierung von Pendelhoden und Hodenhochstand). Die Inzidenz von Kryptorchismus (zu klein geratener Hoden) erschien uns sehr hoch - vielleicht aufgrund der extremen Kälte im Winter (bis Minus 40 Grad). Wir waren ständig über den Stoizismus und Tapferkeit der einheimischen Kinder erstaunt.
Jeden Mittag wurden wir mit verschiedenen traditionellen mongolischen Gerichten aus der Krankenhausküche verwöhnt. 
 
Am Ende der Woche konnten wir alle fließend in mongolisch die chirurgischen Instrumente benennen. Aber laut der einheimischen Krankenschwestern gibt es in der mongolischen Sprache keine Schimpfwörter, insbesondere nicht gegenüber Personen. Dies machte uns wieder einmal deutlich wie unterschiedlich doch Kulturen sein können und über unser Miteinander in Deutschland sehr nachdenklich!
Nach dieser anstrengenden ersten Woche fuhren wir nach Ulaanbataar zurück.
Die zweite Woche im General Hospital war ein Kontrast, sowohl was die Einrichtungen betraf als auch bei den Krankheitsfällen. Das Krankenhaus war von früheren Operation Hernia Teams besucht worden. Die Chirurgen  waren deshalb besonders daran interessiert nunmehr fortgeschrittene Techniken zu lernen. Wir zeigten den Chirurgen deshalb laparoskopische Leistenbruchversorgungen. Dabei wurde u.a. von Dr. Karl-Heinz Moser die erste TAPP in der Mongolei durchgeführt. Ein besonders schwieriger Fall konnte ebenfalls gezeigt werden - die Versorgung einer riesigen Parastomalhernie mit der der Sugarbaker-Technik.
Die beiden Wochen waren extrem interessant und geprägt von der außerordentlichen Gastfreundschaft und Dankbarkeit unserer Kollegen. Wir konnten die sehr lernwilligen Chirurgen unterrichten und operierten nebenbei 143 Fälle –high end– für uns war diese Mission somit ein voller Erfolg